Aufbau einer nationalen Arzneimittelreserve zum Schutz der Patienten gefordert
Arzneimittelversorgung Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) empfehlen eine Vorratshaltung für Medikamente.
Berlin, 28. Januar 2013 Lieferschwierigkeiten bei Arzneimitteln dürfen die Versorgung der Patienten nicht gefährden. Um die Bevölkerung optimal versorgen zu können, sind die Ärzte darauf angewiesen, dass der Impfstoff oder das Medikament ihrer Wahl auch für die Behandlung zur Verfügung stehen, sagte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Köhler. Anlass sind wiederholte Engpässe bei Grippeimpfstoffen und Medikamenten für besonders schwere Erkrankungen wie Krebs.
Da sich die Probleme im vergangenen Jahr gehäuft hatten, haben die Vorstände der KVen gefordert, eine nationale Arzneimittelreserve aufzubauen. Die KBV unterstützt das Vorhaben der KV-Vorstände und wird es in die politischen Gespräche mit einbringen, kündigte Köhler an. Man müsse jetzt die Details einer solchen Reserve ausarbeiten.
Den Vorschlag dazu hatte der Vorstandsvorsitzende der KV Baden-Württemberg, Dr. Norbert Metke, ins Spiel gebracht. Er betonte, eine Vorratshaltung notwendiger Medikamente durch Hersteller und Großhandel in Deutschland sei wichtig, da viele Pharmaunternehmen ihre Produktion ins Ausland verlagert hätten. Der Staat dürfe sich dadurch nicht erpressbar machen. Auch würden Wirkstoffe häufig nur noch an einem Ort und von einem Unternehmen produziert sowie Lagerhaltung aus Kostengründen abgebaut ein einziger Produktionsausfall hätte somit weitreichende Folgen.
Die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft schlug als Minimum ein Register vor, in dem festgehalten wird, welcher Wirkstoff wie lange nicht lieferbar ist und welche Alternativen es gibt.